Mit dem Bulli durch's Land der Bären und Wölfe

Aufbruch

Das Warten hat endlich ein Ende. Ich räume mein Zimmer in Victoria Street 5728. Verstaue das restliche Gepäck und dann starte ich meinen Fidibus. Was für ein erhebendes Gefühl das doch ist. Das Eichhörnchen sitzt wieder auf der Frontablage und wacht darüber, dass uns nichts geschieht. Es müssen noch die Einkäufe erledigt werden, aber dann programmiere ich das erste Ziel meiner Etappe in mein Navi. Ich beschließe nach Peggys Cove zu fahren. Halb vier habe ich diesen ansonsten sehr touristischen Ort erreicht. Berühmt ist er hauptsächlich wegen seines Leuchtturmes, aber auch ansonsten ist es ein hübscher kleiner Fischerort.

Peggys Cove ist ein kleines Fischerdorf im Osten Nova Scotias

Ein gut aussehender, braungebrannter Fischer will gerade in sein Auto steigen, aber wieder reicht ein „Have a good day“ um ein Gespräch in Gang zu bringen, Ob er gerade vom Fischen kommt, ist meine erste Frage, doch die Fischereisaison ist am Dienstag, also in vier Tagen vorüber. Normalerweise fischt er Makrelen, aber dieses Jahr war ein schlechtes Jahr. Erst im August geht es weiter. Heute sei die See zu hoch um noch einmal hinauszufahren. Er kümmert sich nun um das Boot und um das Fischereigerät. Da sei genug zu tun.

Ja , das Wetter ist trüb. Regen zieht herauf, es stürmt und es wird ungemütlich. Für die Nacht schlage ich mein Lager auf dem fast leeren Touristenparkplatz auf, mit einem direkten Blick zum Meer. Meterhoch schießt die Gischt empor, wenn die Wellen auf die Felsen treffen Ein heißer Kaffee wärmt mich auf. Wozu hat Fidibus denn eine Heizung denke ich und schalte die Standheizung ein. Allein, das leise Klicken der Pumpe bleibt aus und die Heizung bleibt ruhig. Mit Motorunterstützung springt sie an, also kann der Fehler nicht dramatisch sein und tatsächlich stellt sich heraus, dass eine Sicherung kaputt ist. Die ist schnell getauscht und nun steht einem warmen gemütlichen Abend nichts mehr im Wege.

Es ist Samstag Morgen und es schüttet wie aus Eimern. Glücklicherweise war ich gestern Abend noch einmal in Peggys Cove und habe dort noch ein paar Fotos schießen können. Dafür setzt sich heute der Leuchtturm so richtig in Szene. Stolz steht er da im Nebel auf esinem Felsen und weist den Schiffen auch bei schlechtestem Wetter den Weg.

Der berühmte Leuchtturm von Peggys Cove

Als nächstes Ziel habe ich Lunenburg ausgewählt. Ein nettes kleines Hafenstädtchen, das heute als Weltkulturebe gilt. Heute möchte ich mir einen Eindruck verschaffen, damit ich mir die Stadt morgen noch einmal bei Sonnenschein anschauen kann. Doch zunächst habe ich wieder eine jener netten Begegnungen, wie ich sie jetzt schon häufiger erlebte. Als ich mich an einer Kreuzung verfuhr und in eine Sackgasse geriet, hielt ein Auto neben mir, darinnen ein Mann und eine Frau. die Scheibe wurde herunter gedreht und ich wurde gefragt, ob ich Deutscher sei. Sie seien mir schon eine Weile gefolgt, weil sie einfach neugierig waren, wer wohl in dem roten Bulli säße. Um nicht im Regen bei offenen Fenstern reden zu müssen, bat ich die Stephan und Tanja in meinen Bus und ehe wir uns versahen waren wir mitten in einem so netten Gespräch, dass wir gar kein Ende finden wollten. Es endete damit, dass wir uns versprachen, uns bei meiner Rückkehr nach Halifax bei ihnen wiederzusehen. Ein Tag, der so nett beginnt, der kann nicht mehr schlecht enden.

Am Abend suche ich mir zehn Kilometer nördlich von Luneburg einen schönen Schlafplatz auf Second Penisula, an der Mahone Bay. Sehr ruhig, direkt am Wasser, genau das, was ich suche.

Die nächste Galerie muss noch auf sich warten lassen. Das Netz ist hier so langsam, dass ich die Bilder nicht hochgeladen bekomme. Also habt Geduld, die Galerie „Nova Scotia“ Ist in Arbeit.

2 Kommentare

  1. Katrin J.

    Allein beim Lesen Deiner Berichte bekomme ich Fernweh…. so sehr, dass ich schon überlege, meinen Rucksack zu packen und loszuziehen….
    Ich bin gespannt, was noch alles erzählt und fotografiert wird.
    LG Katrin

    • Matthias

      Liebe Katrin, packe deinen Rucksack! Es gibt nicht schöneres, als unterwegs zu sein.

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