Mit dem Bulli durch's Land der Bären und Wölfe

Monat: April 2022

Ein neues Schiff, ein neues Glück

Auf meinem Weg nach Frankfurt erreichte mich heute eine Mail von Seabridge. Irgendwie hatte ich dieses Mal Glück. Auf dem Containershiff Atlantic Sail gab es eine Stornierung und so konnte man meinen FidiBus kurzerhand auf dieses Schiff umbuchen. Meine Abfahrt in Hamburg ist somit wieder auf den 10. Mai vorgerückt. Die Umbuchung war eine kluge Entscheidung, denn als ich heute Nachmittag noch einmal den Fahrplan checkte war die Atlantic Star um weitere zwei Tage nach hinten gerutscht, auf den 13. Mai. Die Ungewissheit jedoch bleibt, ob die Atlantic Sail nicht vom gleichen Schicksal eingeholt wird.

Die vergangenen Tage nutzte ich um das Gepäck noch einmal umzupacken und Inventarlisten für den Bus und den Inhalt der Zargeskisten anzufertigen. Anschließend wurde alles wieder seefest verzurrt und nun ist Geduld gefragt.

Fertig gepackt und sicher verstaut wartet das Gepäck auf die Reise

So langsam reift auch die Vorstellung darüber, wie ich die Wartezeit in Halifax bis zum Eintreffen meines FidiBus überbrücke, dessen Ankunft planmäßig am 23. Mai erwartet wird, plus zwei Tage für das Hafenhandling.

Es ist einen Versuch wert, die einheimischen Fischer anzusprechen und vielleicht bietet sich eine Gelegenheit mit ihnen hinaus zum Fischen zu fahren. Ich werde versuchen, ein paar interessante Menschen vor Mikrofon und Kamera zu bekommen, die mir etwas über ihr Leben, ihren Beruf und ihr Verhältnis zu ihrem Land erzählen mögen. In der Bibliothek habe ich Gelegenheit über die historischen Ereignisse der Stadt, wie die große Explosion vom Dezember 1917 oder die Bergung der Toten der Titanic zu recherchieren. Nein, ich habe nicht vor, mich zu langweilen.

Drama in mehreren Akten

Immer wenn ich meine, das letzte Hindernis sei aus dem Weg geräumt, dann lehrt mich die Realität eines Besseren. So auch dieses Mal wieder.
Wie gewünscht, checkte ich regelmäßig den Fahrplan des Containerschiffes Atlantic Star und…

oh Schreck,es gab mal wieder eine Änderung. Sollte die Atlantic Star ursprünglich am zweiten Mai den Hamburger Hafen verlassen, so stach mir nun der neue Termin in die Augen. Grau auf blau war’s zu lesen.

Das neue Datum ist nun der 10. Mai!

Korrektur heute, 18.4. wurde der Termin erneut verschoben, nun auf den 11.Mai.

Eine Umbuchung auf einen anderen Frachter war leider nicht möglich. Alles ausgebucht! Sollte auf der Atlantic Sail doch noch eine Stornierung erfolgen, wird man kurzfristig versuchen mich umzubuchen.

Das bedeutete, dass ich mir eine weitere Bleibe für fünf Tage in Halifax suchen musste. Meine bereits gebuchte Unterkunft war nicht verlängerbar. Glücklicherweise konnte ich jedoch für die Zeit vom 20. Mai bis zum 27. Mai ein anderes Zimmer bei airB&B mieten. Die zehn Tage in Halifax werden sicher eine Herausforderung. Es bleibt spannend!

Es wird ernst

Die Tage rasen jetzt dahin. In nur dreißig Tagen wird mein Flieger von Frankfurt aus in Richtung Toronto abheben und von dort weiter nach Halifax. Was ich lange vermisste hat sich nun endlich bei mir eingestellt: Das Reisefieber. Ich musste einfach etwas tun und da bot es sich an auszuprobieren, welchen Dachträger ich nun mitnehmen sollte. Nachdem alle Kisten und der Sack mit meinem Ally-Faltkanu auf dem leichten Dachtäger verstaut waren, zeigte sich dass der Platz nicht ausreichte um noch ein wenig Reserve zu haben. Also muss es die selbst gebaute Plattform sein. Übrigens freue ich mich schon darauf auf diesem „Balkon“ den Sonnenuntergang und ein kühles Bier zu genießen

Diese Entscheidung war nun also gefallen, doch meine Lust am Packen war noch nicht gestillt. Ich brauchte noch einmal zwei Tage um meine Ausrüstung, meine Klamotten und diverses Werkzeug in vier Kisten und sechs Plastikboxen zu verstauen. Im Rucksack, den ich im Flieger mitnehme habe ich alles verstaut was ich brauchen könnte, sollte Fidibus länger unterwegs sein als geplant, und auch das Handgepäck ist fertig gepackt und wartet darauf mit mir auf Reisen zu gehen. In einer plötzlichen Eingebung nähte ich dem Fidibus einen weiteren Satz Gardinen, montierte Drahtseile um die Gardinen daran zu befestigen und baute noch ein paar Haltesysteme in den Fidibus, damit mein Gepäck auf hoher See gesichert ist.

Alles ist nun fertig! Und auch Corona hat seinen Schrecken verloren, nachdem ich, glücklicherweise, während mein Führerschein noch bei den Behörden ruhte, daran arbeitete, den Status eines Genesenen zu erlangen. Damit entfallen in Kanada für mich auch die letzten Einreisehürden.

Ein letzter Check beim Zahnarzt und meinem Hausarzt und nun kann’s losgehen. Jetzt ist es auch Zeit meinem Hausarzt und dem Personal der Praxis ganz lieb zu danken, die mich mit einer wohl ausgestatteten Reiseapotheke, gegen alle Widrigkeiten gewappnet und mit wertvollen Tipps auf meine „Grand Tour“ schickt.

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