Die erste Etappe der Anreise habe ich hinter mir. Kurzfristig hatte ich die Möglichkeit auf die Prämium Class umzubuchen und das für den halben Preis. Ich habe ja noch meinen Gutschein. Ein wnig mehr Platz und ein deutlich besseres Essen belohnten mich für den Entschluss.
Die Wege auf dem Flugplatz von Toronto sind ewig lang und dann vier Stunden Wartezeit. Hier muss ich ernneut den ganzen Prozess der Sicherheitskontrollen samt neuem Einchecken meines Gepäcks durchlaufen. Der Metalldetektor schlägt bei mir an. Keine Uhr, kein Metallknopf, nichts in meinen Taschen und das Piepsen wollte nicht aufhören. Also wurde ich sehr gründlich untersucht. Als man mich in einen Nebenraum führen wollte, für weitere Untersuchungen, fielen mir meine Hüftgelenke ein. Die Rettung! Von nun an lief alles problemlos.
Zuvor jedoch zog ich mir, wie sollte es auch anders sein, eine unangenehme Verletzung zu. Auf jedem Flugplatz gibt es diese Behälter, in den die Passagiere ihre Flaschen mit Flüssigkeiten zu entleeren haben, bevor sie die Sicherheitskontrolle passieren. Irgendein Fluggast schüttete jedoch seine Flasche daneben aus und ich war es wiedereinmal, der der auf diesem Zeug ausglitt und so unglücklich stürzte, dass ich mir einen Muskel im rechten Oberschenkel kräftig zerrte. Das Personal bietet mir Hilfe an, doch einen Rollstuhl brauche ich nicht. Hätte ich gewusst, welcher Weg zum Gate mir bevorsteht, ich hätte das Angebot angenommen.
Endlich im Flieger. Neben mir nimmt ein Ehepaar Platz und einen großen Teil des Fluges sprechen wir über dies und das und was ich so vorhabe. Der Mann erzählt, er sei Truckdriver und sie kehren aus ihrem Urlaub nach Halifax zurück.
Was ich denn so vorhabe fragten sie und ich erzählte ihnen davon, dass ich mich darauf freue, zu meinem Geburtstag in Halifax Hummer essen zu gehen. Ein Gespräch mit Folgen.
Um zwei Uhr Ortszeit komme ich morgens in meinem AirB&B an. Um diese Zeit fuhr kein Bus, so war ich auf ein Taxi angewiesen. Für fünfundachzig Dollar bringt es mich in die Stadt. Eine Fahrt, die mit dem Bus für sage und schreibe drei Dollar zu machen ist.
Jetzt möchte ich nur noch schlafen. Um sieben stehe ich auf und gehe in die Stadt. Es regnet. Ich brauche Lebensmittel, möchte Geld tauschen und eine erste Sightseeing Tour machen. Es bleibt beim Notwendigsten. Die Schmerzen im Oberschenkel sind einfach zu heftig. Geld tauschen hat so seine Tücken. Es können auf den Banken nur Beträge von einhundert Euro getauscht werden, sofern man kein Konto bei einer kanadischen Bank hat. Ich werde also von Bank zu Bank ziehen und in Teilbeträgen wechseln. Doch Bargeld braucht man hier ohnehin nicht. Um halb neun gehe ichins Bett und hoffe, dass die Schmerzen morgen besser werden. Noch immer regnet es Bindfäden, ich verpasse also nichts.
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