Der neue Tag sollte einige Überraschungen bringen. Die erste lässt auch gar nicht lange auf sich warten. FidiBus ist gepackt und ich starte meinen routinemäßigen Rundgang. Öl, Wasser und Bremsflüssigkeit checken, und anschließend die Reifen. Und da sehe ich es. Hinten links ist der Reifen beinahe platt. Es bleiben mir zwei Möglichkeiten. Entweder das Reparaturspray oder fachgerecht flicken. In jedem Fall muss der Reifen demontiert werden um das Loch zu finden und zu beurteilen, welches die richtige Methode sei. Darin habe ich nun genug Übung. Die schadhafte Stelle zu finden bedarf es kein detektivisches Talent. Im Profil klafft eine tiefe Wunde und darin steckt etwas. Das gilt es zuerst zu entfernen. Es stellt sich heraus, dass es ein Steinchen ist, das sich seinen Weg durch den Reifen gescheuert hat. Raus damit und dann mit einer Rundfeile das Loch reinigen und aufrauhen, einen Stopfen in das Wekzeug einfädeln Gummikleber drauf und hinein damit in das Loch. Einmal kräftig ziehen und drehen und schon war das Loch dicht. Zehn Minuten später war das Rad wieder montiert und ich starte Richtung Squamish.
Kaum bin ich auf dem Highway sehe ich am nahen Berghang vier Feuer und zwei Hubschrauber, die den Kampf gegen die Flammen aufgenommen haben. Mit jedem Flug ergießen sich sechstausend Liter Wasser über den Brandherd. Bald ist das erste Feuer gelöscht und dann macht man sich an die anderen drei Brandherde. Zuerst wird der eigentliche Herd gelöscht gelöscht, bevor die Umgebung komplett nass gemacht wird. Alle vier Herde zu löschen dauerte etwa eine Stunde. Wie mir ein Mitarbeiter von BC Hydro, der das Geschehen ebenfalls von meinem Parkplatz aus beobachtet, erklärt, wurde das Feuer bewußt am Vorabend gelegt um zu trainieren. Ein Feuer in dieser Lage, ohne Gefährdung von Menschen oder Siedlungen hätte man ansonsten einfach brennen lassen. Ich fahre weiter und die Landschaft wird wieder richtig alpin. Ich bin begeistert von dem Anblick der Schluchten, der Berge und der Straße, die sich eng an die Felsen angelehnt ins Tal windet. Direkt hinter einer Kurve steht ein Auto. Ein weißer VW-Bus T3. Im Vorbeifahren sehe ich eine riesige Wasserlache und einen Fahrer, der vor seinem geöffneten Kühler steht. Hier ist Hilfe angesagt. Also setze ich zurück und lasse mir das Problem erklären. Ein Wasserscchlauch sei geplatzt. Um Ich taste alle Schläuche ab und finde den Fehler nicht. Also hole ich mein Wasser und so wie ich es hineinschütte läuft es wieder heraus. Doch weder aus einem geplatzten Schlauch noch an einer Schlauchverbindung. Meine Vermutung ist, dass der Motor einen Riss hat, was auch aus der Schilderung hervorgung, dass es einen riesigen Knall gegeben hat und schlagartig das Wasser weg war. Eine Vermutung, die sich später als richtig herausstellten sollte. Schleppen auf dieserc gebirgsstreckeist mir zu riskant, zumal ohne Motor auch die Servopumpe für die Lenkung nicht funktioniert. Es gibt kein Mobilnetz, somit kann auch keine Hilfe geholt werden. Es bleibt somit nichts anderes, als den Bus stehen zu lassen und seinen Fahrer in die nächste Stadt zu fahren, wo er einen Abschleppdienst beauftragen kann. mein Navi sagt mir, dass mit vierundachtzig Kilometern Pemberton am nähesten liegt. Das sind eineinhalb Stunden Fahrt, zum Glück in meine Richtung. In Pemberton angekommen, ist der einzige Servicebetrieb so ausgelastet, dass er hheut kein Schleppfahrzeug mehr frei hat. Ein anderes Unternehmen in Squamisch kann helfen, doch bis er in Pemberton sein kann braucht er gut eineinhalb Stunden. Den armen Teufel Clayton jetzt allein zu lassen scheint mir keine gute Idee. Ich warte, bis der Service da ist und wirklich helfen kann. Immer wieder versichert mir Clayton, wie froh er ist, dass ich mich so bemühe. Er lädt mich zu einem Drink ein um die Wartezeit zu verkürzen nd dann nach einer Stunde kommt das Auto von Payless Towing zu dem vereinbarten Treffpunkt. Clayton verspricht, mich auf dem Laufenden zu halten und ich mache mich davon. In einem kleinen Badesee spüle ich mir den Schweiß von meinem Körper, schwimme ein paar Runden und mache mich wieder auf die Socken. Heute Abend möchte ich in Squamish sein.
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