Noch 15 Tage und wenn ich es positiv ausdrücken möchte, kann ich sagen, alles läuft wie erwartet. Täglich beobachte ich auf dem Schiffsradar den Standort der Atlantic Sail und nehme ich den Namen des Schiffes erst, so scheint auf dem Atlantik Flaute zu herrschen. das Schiff liegt südlich von New York und bereits jetzt beträgt die Verspätung für Halifax einen Tag. Von dort hat es den Weg noch nach Hamburg vor sich und dann über mehrere Stationen mit meinem FidiBus zurück nach Halifax. Es gibt also reichlich Gelegenheit, weitere Verpätungen einzufahren.

Immer wieder sorgt fehlendes Personal bei den Schauerleuten für Probleme beim Be- und Entladen der Schiffe, die manchmal tagelang vor Reede liegen und darauf warten eine Liegeplatzim Hafen zu ergattern. Hier erfahre ich hautnah, dass Corona noch nicht vorbei ist und nach wie vor massiv in Produktion und Logistik hinein wirkt.

Wo werde ich wohnen, wenn ich am 27. Mai meinen Fidibus noch immer nicht in Empfang nehem kann. Es ist ausgeschlossen, danach noch ein günstiges AirB&B zu bekommen. Die freien Kapazitäten in einem Hotel würden zu sehr an meinem Reisebudget nagen, was ich zu vermeiden suche. Also werde ich vorort ein billiges Zelt kaufen und mir außerhalb der Stadt einen Campsite suchen und dort der Dinge harren, die da noch kommen mögen. Bisher stand die Reise nicht gerade unter einem guten Stern. Möglicherweise verhält es sich damit ähnlich wie mit einer Generalprobe: Erst wenn die schief geht, führt die Aufführung zum Erfolg. Und wer weiß, vielleicht kommt ja alles ganz anders als befürchtet. In drei Tagen bringe ich FidiBus nach Hamburg. In 15 Tagen sitze ich auf Platz 21A des Fluges DE 2402 über Toronto nach Halifax. Nur weg, egal wie. Dann sehe ich weiter. Es wäre das erste Mal, dass ich über solchen Details verzweifle. Immer dann, wenn ich glaube, nichts geht mehr, öffnet sich ein Weg. Sollte es dieses Mal anders sein?