Vom Salmon Glacier fahre ich nun wieder hinunter nach Steward. Noch einmal das WiFi der Tourist Info nutzen einen Kaffee trinken und auf nach Prince Rupert. Das ist der Plan, doch wieder soll es ganz anders werden.
Als ich aus der Tourist Info komme stehen eine Frau und ein Mann neben meinem FidiBus .
„Du bist aus Erbach und ich kenne deine Frau aus der Bücherei“ werde ich empfangen. Ich bin überrascht und erstaunt. Gitte, ja kann ich mir vorstellen, aber mich? Woher kennt sie mich? „ Ich habe dich auf der Beerdigung deiner Frau gesehen“ klärt sie mich auf. Mein Gott, das ist ja schon eine Weile her. Wir kommen ins Gespräch über ihren Job als Lehrerin, er ist Zimmermann, war bei der Baulust und so gab es viele gemeinsame Berichte und Begebenheiten. Wieder zeigt sich wie klein die Welt ist und wie hoch die Wahrscheinlichkeit überall auf der Welt auf Menschen zu stoßen, mit denen sich gemeinsame Erlebnisse verbinden. Nach einer gefühlten Ewigkeit verabschieden wir uns und dann noch eine letzte Empfehlung. Unbedingt soll ich nach Vancouver Island übersetzen und von dort auf die Insel Gabriola, dort wohnt ein befreundetes Künstlerehepaar. Dort kannst du wohnen, sie freuen sich auf dich. Wieder ein neues Ziel.
Ich sitze im Café und denke darüber nach, wieviel Glück ich auf dieser Reise erfahren habe. Im Leben hätte ich es mir nicht erträumt, einmal so reich an neuen Erlebnissen von einer Reise zurückzukehren. Es ist die Reise meines Lebens. Und während ich so über alles nachdenke kreuzt ein grauer Sprinter neben mir auf. Cäcilia und Hans. Sie sind also doch noch nicht auf dem Weg nach Prince Rupert. Anders als ich hatten die beiden noch einmal bei der Bärenplattform Stopp gemacht und tatsächlich zwei Bären erlebt, die sich am Fluss den Magen ordentlich voll geschlagen haben. Ein wenig neidisch bin ich schon auf die tollen Bilder. Wir trinken gemeinsam Kaffee und im Laufe des Gesprächs stellen wir fest, dass wir uns sehr gut gut vertragen. Ja, es fühlt sich nach einer neuen Freundschaft an. Der Entschluss, gemeinsam ein paar Tage zu reisen ist schnell gefasst und so brechen wir nun zusammen auf. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz zum übernachten einigen wir uns auf den Decker Lake, der auf meiner App als besonder ruhig geschildert wird. Und das war er dann auch. Als ich auf die Forststraße zu dem See einbiege hoffe ich, dass der Hans es sich nicht doch noch anders überlegt. Der Weg wird schmal, sehr schmal und die Schlaglöcher sind nur im Schleichgang zu durchfahren. Aber dann, nach einer halben Stunde heftiger Schaukelei öffnet sich vor uns eine Lichtung in den Fichten. Zwei Picknicktische, eine Feuerstelle und der wunderschöne stille Decker Lake liegen vor uns. Heute gibt es zu Feier des Tage gegrillte Würstchen. Es ist einer jener unvergesslichen Abende, von denen ich so sehr geträumt habe.
Wenn wir schon zusammen reisen, dann können wir auch gemeinsam Johns Sägewerk besuchen.
Tags darauf, kurz vor Terrace schreibe ich john eine Email und informiere ihn, dass ich noch Freunde mitbringe und John ist begeistert.
Also, auf geht’s
Schreibe einen Kommentar