Herbstbilder

Es ist kalt geworden. Die Temperaturen bleiben auch am Tag im einstelligen Bereich. Meine Heizung läuft nun deutlich öfter, länger und auf höherer Leistung. Dadurch steigt auch mein Treibstoffverbrauch ein wenig. Die schöne Seite der Kälte zeigt sich in der täglich zunehmenden Farbenpracht der Wälder. Anfangs war es Gelb der Birken und Espen nun kommt Orange hinzu und in den Baumwipfeln leuchten die ersten zarten Rottöne.

Ich kann mich nicht satt sehen. Alle paar Kilometer halte ich an und halte meinen Eindruck im Foto fest und kaum habe ich das Foto gemacht, erscheint mir an anderer Stelle eine noch buntere, noch prächtigere Farbpalette lohnenswerter und wieder halte ich an. So komme ich kaum voran. Die Sonne verleiht den Farben Kraft und Lebendigkeit.

Noch einmal macht die Natur mit ihrer Pracht auf sich aufmerksam, putzt sich noch einmal heraus, damit wir sie nicht vergessen, wenn sie sich in den nächsten Wochen ihrer Blätter befreit. Düster und grau wird sie sich in den langen und eisigen Winter verabschieden.

Auf meiner Weiterfahrt besuche ich unter Anderem auch das McMichael Museum in der die „Group of seven“, vergleichbar mit dem „Blauen Reiter“ in Deutschland, ihr Land auf unterschiedliche Art in Gemälden und Skizzen zu erfassen. Bei allen sieben Künstlern ist es stets der Herbst, der das charakteristischste Stimmungsbild ihrer Landschaften zeichnet.

Lawren P. Harris

So ist es kein Wunder, dass die Landesfahne Kanadas das schlichte rote Blatt des Ahorn in sich trägt.

Nirgendwo habe ich bisher leuchtendere Wälder gesehen, die ihre Kraft aus dem so vielfältigen Artenreichtum der Bäume und Pflanzen schöpft, die wir in Europa nicht mehr kennen.